Ab November 2014 habe ich in dem Magazin basanto eine eigene Rubrik über hochsensible Kinder. Hier schreibe ich jeden Monat Wissenswertes zu diesem Phänomen und gebe Tipps im Umgang mit hochsensiblen Kindern.

Diesen Monat auf Seite 13:

Hochsensibilität

Viele Eltern bemerken oft schon sehr früh, dass ihr Kind im Vergleich zu anderen Kindern ein wenig anders ist. Es ist sensibler, reagiert empfindlicher auf äußere Reize wie z.B. Lärm, manche Gerüche, zu eng sitzende Kleidung oder bestimmtes Essen, ist mitfühlend und harmoniebedürftig um nur einige Bespiele zu nennen.

Das ist ganz normal, denn etwa 15-20% der Kinder und Erwachsenen gelten als hochsensibel. Sie haben ein besonders empfindliches Nervensystem und nehmen mehr Reize und Informationen auf als andere. Zudem verarbeiten sie diese Eindrücke tiefer und gründlicher. Hierbei kann es sich sowohl um äußere Reize wie z.B. Geräusche, Gerüche, optische Eindrücke, Berührungen, als auch innere Reize wie z.B. Erinnerungen, Gedanken, Emotionen, Gefühle anderer handeln. Wie die Hochsensibilität sich konkret zeigt, ist von Kind zu Kind unterschiedlich, aber die starke Empfänglichkeit für Reize ist eine große Gabe und hat viele Vorteile. So sind hochsensible Kinder oft sehr empathisch, umsichtig, klug, intuitiv, kreativ, gute Beobachter und gewissenhaft.

Hochsensibilität führt aber auch schneller zur Überstimulation und Reizüberflutung, was sich bei jedem Kind auf unterschiedliche Weise äußert. Die einen ziehen sich zurück, sind müde, versuchen sich anzupassen und keinen Ärger zu machen, die anderen bekommen Wutausbrüche oder Tobsuchtsanfälle, die ihre Eltern von ihnen sonst vielleicht gar nicht gewohnt sind.

Tipps von Julia, um mit der hohen Sensibilität besser umgehen zu können…

  • Kind vor zu vielen Reizen und Reizüberflutung schützen
  • Ruhephasen einplanen
  • Wohldosierte Geselligkeit
  • Eigenarten und Wahrnehmungen des Kindes respektieren und so weit möglich darauf eingehen
  • Kinder nicht „zwingen“ sich dem vermeintlich Normalen anzupassen oder abzuhärten
  • Sicherheit geben durch Regelmäßigkeiten, Rituale, nicht zu viele Veränderungen oder spontane Unternehmungen
  • Selbstvertrauen und Selbstsicherheit im Umgang mit anderen Stärken
  • Empathische und wertschätzende Kommunikation
  • Grenzen respektieren

Im nächsten Heft erfahrt Ihr mehr über Weihnachten und (hoch)sensible Kinder…